Gesellschaft der Provinz Posen den Auftrag, ein gleiches fur die Provinz Posen zu tun. In dem Sommerhalbjahr, in dem wir bei ihm Unterricht batten, sollten
wir zu Hause das Nibelungenlied durchlesen und abwechselnd iiber ein Bucb in der Klasse einen Vortrag
halten. Ich las seine Màrchensammlung und dann auch
andere Sammlungen, las auch einige Werke iiber das
Nibelungenlied, die mir zugànglich waren. In den Familien waren einzelne Bucher von Wilhelm Schwartz vorhanden, die ich gleichfalls las, und ich glaubte fest an
die Richtigkeit seiner Theorie. Bei der Beschaftigung
mit diesen Dingen fiel es mir auf, daB die Sagen und
Marchen, die ich als Kind gehSrt hatte, sich in verschiedenen Gegenden Deutschlands wiederfanden, wahrend
mir nichts Ahnliches aus dem àlteren judischen Schrifttum bekannt war. Ich schloB daraus, daB die Sagen
der Juden in Polen deutschen Ursprunges seien, die
die Juden in Deutschland kennen gelemt und bei ihrer
Einwanderung in die slawischen Lander mitgebracht
hatten. Ich teilte diese Beobachtungen dem Lehrer
Knoop mit, und er sagte mir, ich solite sie niederschreiben und ihm geben. Ich tat es, erzahlte die Sagen, die
mir bekannt waren, brachte Parallelen aus deutschen
Sammlungen bei und leitete die Motive, die ich nach
Schwartzens Theorie erklarte, aus der deutschen Mythologie ab. Ich gab Knoop die Arbeit, ohne einen Titel
daruber zu setzen, in der Aimahme, er werde sie mir wiedergeben, damit ich das eine oder andere in ihr anderte.
Er tat es aber nicht, setzte einen Titel daruber, der den
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