27G Kalkulation. Bankrotte. der erwarteten Schwankungen durch die mittlere Ab- weichung von diesem Durchschnitt angenähert werden. Auf diese "Weise wird eine objektive Grundlage *) gewonnen, okne die keine Rechnung überhaupt möglich wäre. Der Unterschied von der subjektiven Auffassung, die ebenfalls von einer solchen Grundlage ausging, ist mit- hin der, dafs wir diesen Durchschnitt bewufst als eine An- näherung der im konkreten wirtsckaftliclien Handeln realiter existierenden Gröfse einführen. Die wirtschaftlichen Störungen erscheinen dann nickt als Abweichungen von irgend einem âNormalniveau'', einer âprästabilierten Harmonie" oder einem âGleichgewichts- zustand", denen, wie wir wissen, im konkreten wirtschaft- lichen Leben nichts entspricht. Werden nun die in der Kalkulation zum Ausdruck gelangenden Erwartungen ganzer Gruppen von Wirtschaftssubjekten nickt erfüllt, so entsteht die âEpidemie der Zahlungseinstellungen", auf che fast ahe Krisentheoretiker hmgewiesen haben. Licles nicht die Zahl der Konkurse allem macht die wirtschaftliche Störung aus, sondern vor allem deren Qualität. Die Zahl allein kann sick sekr wokl als trügerisch erweisen; denn bei sehr grofsen Passiven und besonders wenn die Gläubiger nicht allzu zahlreich sind, kommen allerlei Abmachungen, âSa- nierungen" usw. leichter als bei kleinen Sckulclenmassen, und meistens ganz okne Vermittlung des Konkursrickters zustande. Siekt man von reinen Spekulationskrisen ab, so kann man als Merkmal der wirtschaftlichen Störungen die besonders starke Zunahme der Zahl der unverschuldeten Bankrotte bezeichnen. Die Schuldfrage, die überhaupt schwer feststellbar ist und trotzdem von vielen modernen Statistiken rnckt unbeantwortet gelassen wird, könnte bei *) Es ist interessant festzustellen, dafs das Bestreben, einen der- artigen âNullpunkt" für die Krisentheorie zu gewinnen, fast in jeder Krisenlehre mehr oder weniger deutlich zum Durchbruch gelangte. Fafst man aber die Störungen als Abweichungen von einer subjektiven Norm auf, so ist die Willkür bei der Peststellung des Ausgangs- punktes nur zu erklärlich.