â 142 â Ich wiederhole meine Frage : soll dieser eigentlich âun- verdiente Wertzuwachs" der Gemeinde überwiesen werden? Würde er dadurch denjenigen zu teil werden, die ihn tat- sächlich verdient haben ? Nehmen wir als Beispiel Berlin: wodurch ist es groll geworden ? Sicherlich nicht in letzter Linie deshalb, weil es Reichshauptstadt geworden ist, weil dort die Parlamente, zahlreiche Regierungsgebäude, präch- tige Museen, hervorragende Unterrichtsanstalten ihren Standort haben. Dafs dem so ist, wird doch wohl niemand der Stadt Berlin als ein Verdienst anrechnen. Wie beider Reichshauptstadt die Gesamtheit der Staatsbürger, so sind bei jeder Stadt mehr oder minder die Einwohner der be- nachbarten Dörfer und Flecken wesentlich mitbeteiligt an dem Wachsen der Stadt und der Steigerung ihres Reich- tums I8S). Wenn also etwa durch Einführung einer Besteuerung des unverdienten Wertzuwachses die Gesamtheit der übrigen städtischen Steuerzahler wesentlich entlastet würde, so wäre das indirekt eine Benachteiligung der kleineren und sich langsamer entwickelnden Ortschaften, die weitere üble Folgen nach sich ziehen würde, vor allein müfste dadurch der Zug vom Lande und aus den kleineren Städten in die Grofsstädte wesentlich gefördert werden. Mutatis mutandis ist hier auch folgender Satz von Paul Leroy - Beaulieu zutreffend: âLa nationalisation du sol est une absurdité et une injustice, car une nation ne peut avoir plus qu'un individu un droit exclusif à la jouissance du sol, sur lequel le hasard l'a placée." Wenn man sagt, dais die Steigerung der Bodenrente der âGesamtheit" zukomme, weil sie die Werterhöhung be- wirkt habe, so wird darauf zu erwidern sein, dafs wohl kein wirtschaftliches Gut an den Markt kommt, von dem der Verkäufer sagen kann, dafs es durch sein Verdienst ent- standen sei, che Gesellschaft und ihr âUreigentum" d. h. die Natur helfen weit mehr, als man bei oberflächlicher Beobachtung zuzugeben bereit ist. Das Können und Wissen des einzelnen ist nur zum Teil eigenes Verdienst, zum Teil